Eigene Stile bilden ein harmonisches Ganzes

Salzgitter Zeitung

salzgitter-gruppe lädt zu ihrer 50. Jahresausstellung ins Rathaus

„Hauptsache du lobst uns“, habe ihr der Sprecher der Künstlergemeinschaft, Helmut Lingstädt, scherzhaft mit auf den Weg gegeben, sagte Elke Streckfuß, neue Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultur, als sie die 50. Jahresausstellung der salzgitter-gruppe eröffnete. Dieser Anregung kam sie gern nach, denn in der Tat lässt sich über diese Ausstellung sehr viel Lobenswertes sagen.
Die 76 Exponate von den 20 aktiven Mitgliedern zeigen eine Vielfalt an Techniken, Materialien, Formen und Ausdrucksformen“, so Streckfuß. Da finden sich groß- und kleinformatige Gemälde, Grafiken, Fotografien, Zeichnungen und Skulpturen. Jeder der Künstler hat seinen unverwechselbaren Stil, und doch ergibt sich ein harmonisches Ganzes, das wesentliche Facetten der zeitgenössischen Kunstszene Salzgitters widerspiegelt.
Die Braunschweiger Kunstpädagogin Margot Michaelis würdigte die Beiträge der einzelnen Künstler: Klaus Berners Farbfotografien mit den „feinen Abstufungen von Blau-grau“, Ursula Trams mit ihren melancholisch wirkenden „vintage prints“, die „subtile, kaum greifbare transparente Malerei“ von Michael Ewen. „Mehr Künstler als sonst haben sich dem Motiv der Landschaft oder Natur zugewandt“ merkte sie an mit Blick auf die Werke von Reinhard Wessolek, Bernhard Hollmig, Heide Lühr-Hassels, Gunther Fritz, Hans-Jürgen Trams, Helga Groll, Dieter Michaelsen, und der beiden Gründungsmitglieder Heinrich-Hugo Ibold und Dan Groll.
Auch für die Besonderheiten der Skulpturen von Bernd Schlender und Heidrun Schumacher öffnete sie dem Betrachter die Augen ebenso wie für die „skizzenhafte Malerei“ von Susanne Hesch, die farbenfrohen abstrakten Bilder von Peter Herzog, die Selbstbildnisse von Wolfgang Spittler, die „Narration, Irritation und Ironie“ in Roland Küblbecks Acrylbildern; bei Peter Kuhl sind es die „starken Farben, die starke Klänge hervorrufen“, und bei Helmut Lingstädt treffen „Licht und Schatten hart auf einander“.
In seiner Begrüßungsrede wies Lingstädt darauf hin, dass „diese Ausstellung immerhin unsere fünfzigste ist“. Seit 52 Jahren besteht die salzgitter-gruppe, ein Zusammenschluss von Künstlern, die mit Salzgitter als Geburts-, Wohn- oder
Arbeitsort verbunden sind. Dan Groll ließ in einem Rückblick die ersten Jahre der Ausstellungstätigkeit seiner Gruppe wieder lebendig werden.
Mit Eigenkompositionen unterhielt der erst 16-jährige Jonathan Wirth die mehr als 100 Besucher, die die vielfältigen Eindrücke dieser sehenswerten Ausstellung lebhaft diskutieren.
Die Ausstellung ist noch bis zum 18. Dezember im Rathaus zu besichtigen.